Konrad Schalhorn


STANDBEIN...SPIELBEIN: Wechsel zwischen Architektur und Kunst


Aspekte des Wechsels

Wie der Mensch beim Stehen meist nur ein Bein belastet und dabei zwischen diesem Standbein und dem freien Spielbein wechselt, so wechseln meine Arbeiten zwischen vielfältigen Aspekten:

zwischen und innerhalb der Architektur und zahlreichen Darstellungsformen der Kunst
zwischen dem Vorbild des architektonischen Entwurfs und dem Abbild der
künstlerischen Auffassung
zwischen an der Realität orientierter Gegenständlichkeit und formal
orientierter Ungegenständlichkeit

zwischen der alltagsweltlichen Anwendbarkeit und der Zwecklosigkeit des
rein ästhetischen Gefallens











Das Anliegen dieser Präsentation ist es, diese seit Jahrzehnten gestalteten Wechsel-Verhältnisse zu dokumentieren und erlebbar zu machen.

Dabei tauchen Architektur- und Städtebauentwürfe, ausgeführte Arbeiten oder auch Möbel, wie sie aus der Berufstätigkeit als Architekt und Hochschullehrer des Fachs Entwerfen hervorgehen, zwar auf.

Harmonie in der Moderne

Schwerpunktmäßig gezeigt werden jedoch die freien, gestalterischen Arbeiten, die sich vornehmlich an der Freihandzeichnung festmachen. Sie lassen sich teils durch das Sujet, teils durch die Technik gruppieren.

Dabei zeigen sich dann Konstanten, die die Vielfalt der Wechsel-Verhältnisse überspannen. Inhaltlich handelt es sich um ein - bei aller Skepsis - freundliches Interesse am Menschen, und zwar in der ganzen Spannbreite seiner Lebensverhältnisse. Stilistisch spiegelt sich dies im Erkunden der Möglichkeiten der Harmonie - allerdings unter den Vorgaben der Moderne.

Denn wenn sich ein Gestalter in der Moderne, d.h. nach dem "Verlust der Mitte" (H. Sedlmayr), noch einer Harmonie des Menschlichen widmen kann, dann wohl nur im - manchmal nervösen - Wechsel von Stand- und Spielbein.